Ein Virus hat in vielen Bereichen unseres täglichen Lebens die Welt auf den Kopf gestellt. Das gesellschaftliche Miteinander stellt derzeit die Menschen auf eine harte Probe und vieles ist nicht mehr, wie es einmal war.
Wie unzählige andere Chöre, stellte auch „Maranatha“ seine Proben ein. Termine wurden gestrichen und eine wohltuende Gemeinschaft fehlt vielen Sängerinnen und Sängern.
Um diese Gemeinschaft, wenn auch nur für kurze Zeit, zu aktivieren und wieder spüren zu lassen, haben die Chorleiter Jochen Schwab, Johannes Brennfleck und Simon Schmeiser am vergangenen Sonntag alle Sängerinnen, Sänger und Musiker zu einem Open Air Wortgottesdienst nach Hollerbach eingeladen.
Trotz Abstand und Einhaltung von Hygieneregeln war es für alle ein schönes Erlebnis, sich in dieser Gemeinschaft wieder zu sehen, getragen von der Hoffnung, dass es im kommenden Jahr wieder Probenphasen, Gottesdienste oder Konzerte geben wird.
Chormitglied Klaus Baumann hatte als Wortgottesdienstleiter wunderschöne, wie nachdenkliche Texte zusammengetragen, die von Mitgliedern des Chores vorgetragen wurden. Träume, Hoffnung und Realität hatten dabei ebenso ihren Platz, wie die wunderbare Musik und Lieder, gespielt von einer „kleinen Besetzung“ und gesungen von Solosängern.
Und wie brachte es Chormitglied Klaus Baumann zusammen mit seinen Mitstreitern auf den Punkt: Träumen gehört zum Menschsein wie das tägliche Brot. Ohne Träume versiegt die Hoffnung und vertrocknet der Glaube. Träume öffnen den Horizont, malen Bilder einer erstrebenswerten Zukunft und wecken die Zuversicht. Es lohnt sich den Glauben am Leben zu halten, insbesondere dann, wenn einem die Gegenwart mit Verzweiflung bedroht.
Passend, wie aus Gottesdiensten mit dem Chor gewohnt, die Liedauswahl der Chorleiter. Und wenn auch nur das Mitsingen des Refrains für alle „erlaubt“ war, es erklang wieder „Maranatha“.
Die Fürbitten galten an diesem Nachmittag all denen, für die Covid-19 Krankheit, Schmerzen, Tod und große Not gebracht hat. Nicht vergessen wurden auch jene, die all den Notleidenden auf der ganzen Welt zu Seite stehen oder Opfer von Terror, Einschüchterung, Gewalt oder Krieg sind. Ebenso gedachte man allen verstorbenen Chormitgliedern, mit denen man durch Maranatha im Leben verbunden war.
Mit dem Segenslied in einer Vertonung von Jochen Schwab und Segenworten voller Hoffnung und Zuversicht endete der Wortgottesdienst im Freien.
Jochen Schwab dankte am Ende allen für ihr Kommen, insbesondere denen, die bei der Vorbereitung und Durchführung halfen. Die Planungen für 2021 liegen in der Schublade und wenn es Corona zulässt, will man spätestens im Herbst mit einem großen Konzert für die „Helden der Corona-Krise“ im 30. Jahr des Chores Maranatha wieder präsent sein. Und auch die Wiese unterhalb des Pfarrheimes von Hollerbach, wird sowohl im Frühjahr wie auch im Sommer und Herbst genug Platz bieten, zu einem Gottesdienst „für“ Maranatha.
Fotos: Wolfgang Weniger