Buchen. (adb) Normalerweise werden Geburtstagskinder beschenkt. Einen anderen Weg ging am Samstag der 1991 gegründete Chor "Maranatha": Zu seinem 25-jährigen Bestehen konnte sich das Publikum in der St.-Oswald-Kirche unter dem Motto "Maranatha Goes Pop" den Abend mit einem zweistündigen Hit-Festival der Extraklasse verkürzen.
Begleitet von einer Handvoll Instrumentalisten legten die rund 150 Sängerinnen und Sänger mit dem Hit "Was wirklich bleibt" der österreichischen Liedermacherin Christina Stürmer los. Die hohen Frauenstimmen lieferten sich ein musikalisches "Duell" mit den tiefer singenden Herren, ehe man sich in Refrain und Bridge harmonisch vereinigte.
Ein vortrefflicher Beweis dafür, wie viel Freude der Abend allen Mitwirkenden bereitete, waren auch das im Original von Pete Seeger stammende "Turn, Turn, Turn" sowie besonders "You’re The Voice". John Farnhams Welterfolg von 1987 wusste nicht nur mit dem kraftvollen Gesang zu gefallen, sondern auch mit dem Text: Das Lied definiert sich als Aufruf zu eigenem Denken und dem Hinterfragen unbekannter Sachverhalte. Gerade in der Chorfassung entfaltete es ungeheure Dynamik und zündete genauso stark wie der "Earth Song" von Michael Jackson. Dieser erinnerte mit viel Charisma und atmosphärischem Gesang, aber gänzlich ohne erhobenen Zeigefinger an die Leiden des blauen Planeten.
Ähnlich verhielt es sich mit dem Titel "Ich glaube" - ein Tribut an den 2014 verstorbenen Schlager-Altmeister Udo Jürgens. Besinnlich erklang dieser Titel und äußerte sich beinahe als Vorbote an die kommende Adventszeit.
Bei der kraftvollen Ode "Love Is The Message" hatte der stimmgewaltige Solist Michael Henk die Strophen für sich allein, ehe der Gesamtchor den majestätischen Refrain intonierte: "Love Is The Message ... And The Message Is Love" mündete dann in einen Erfolg des Jahres 1985. "The Power Of Love" von Huey Lewis - immer noch ein gern im Radio gehörter Titel - wurde rockig-treibend mit E-Gitarre und Trompete interpretiert, um im wuchtigen Refrain zu gipfeln und mit perfekt getroffenen Tönen zu erfreuen.
Die kraftvollen Töne wurden bei "Dust In The Wind" gegen verträumte Klänge zum Genießen und Zurücklehnen eingetauscht. Nicht zuletzt das liebevolle Arrangement von Jochen Schwab, Johannes Brennfleck und Magnus Balles schuf eine umwerfende Atmosphäre, die auch beim Welthit "Ain’t No Grave" des 2003 verstorbenen Country-Crooners Johnny Cash aufkam.
Nach einigen englischsprachigen Beiträgen wandte sich "Maranatha" mit "Du bist das Licht" von Gregor Meyle wieder der deutschen Sprache zu und lieferte den besten Beweis dafür, dass der Schlager fernab von "Atemlos durch die Nacht" und "Schöne Maid" doch etliche Kostbarkeiten hervorbringt. Feinfühlig und auf raffinierte Weise adaptiert wusste dann "Wunder gescheh’n" von Nena zu gefallen: Der Text spendete Kraft für den Alltag und dessen beileibe nicht selbstverständliche Wunder.
Dass ein klares Wort des Dankes entgegen mancher Unkenrufe keinesfalls altmodisch oder anmaßend ist, erklärte der imposante, kunstvoll mit Hintergrundgesang angereicherte Rap "Danke" von Sido, ehe aus dem Schaffen der "Wise Guys" ein "Engel", der einen im Alltag an die Hand nimmt und auch mal Klartext spricht, besungen wurde.
Auch das geschah mit viel Gefühl für Text und Musik, bevor sich Chor und Publikum auf der Zielgeraden wieder mit zwei um den Globus gegangenen Melodien befassten: Mit "Angels" von Robbie Williams wurde einer der größten Charterfolge von 1997 berücksichtigt, ehe "Lean On Me" nach Bill Withers einen Ausflug in den Bereich der Countrymusik ermöglichte - und das nicht nur Hand in Hand mit harmonischem Gesang, sondern auch mit dazu passend stilvollen Instrumentaleinsätzen.
Die Pausen zwischen den Liedern verkürzten literarische Impulse und Geschichten zu den einzelnen Liedern, die partiell mit wahren Begebenheiten aus dem Alltag verbunden wurden oder auf die Geschichte von "Maranatha" eingingen. So wurde beleuchtet, dass der Chor sich aus einem Ende 1991 anlässlich einer Hochzeit formierten Ensemble entwickelte. Der abschließende Dank für 25 Jahre "Fan-Treue" galt neben allen aktuellen und ehemaligen Mitwirkenden Dekan Rüdiger Krauth, Dekan Johannes Balbach, Bürgermeister Roland Burger und Beigeordnetem Thorsten Weber. Sie erhielten das von Jochen Schwab zusammengestellte Liederbuch "Singt! Hofft! Lebt!" als Präsent.