Chorjubiläum unter Corona-Bedingungen

Chorjubiläum unter Corona-Bedingungen

Eigentlich hätte man in diesem November seinen 30. Geburtstag feiern können, doch Corona hat auch im zweiten Jahr in allen Bereichen Festlichkeiten wie Seifenblasen zerplatzen lassen. Das Geburtstagskind ist in diesem Fall der Chor „Maranatha“, der seit November 1991 mit Chorgesang und Musik seine christlichen Botschaften musikalisch in die Herzen seiner Zuhörer trägt.

Doch auch mit Einschränkungen kann man zufrieden leben, singen und sogar feiern, wie es die Sängerinnen, Sänger und einige wenige Musiker des Chores am vergangenen Sonntag in der Pfarrkirche St. Valentin in Limbach erleben durften. Mit Feiern ist in diesem Fall aber ein Wortgottesdienst gemeint, der an diesem Tag nur für die Mitglieder des Chores, den Abschluss einer abgespeckten und doch irgendwie tief beeindruckenden Probephase bildete.

Statt acht Proben standen diesmal nur vier Proben auf dem Terminplan, statt Oberneudorf und Dorfgemeinschaftshaus fuhren die Sänger nach Limbach in die Kirche, und statt einem Eingang gab es drei Eingänge zum „Proberaum Kirche“ an denen penibel die 3G-Regeln kontrolliert wurden, um entsprechend der Vorgabe der Erzdiözese Freiburg die rechtlichen Vorgaben für die Probe von Kirchenchören zu erfüllen.

Statt engen Stuhlreihen gab es zwei Meter Abstand und auch das Schwätzchen mit dem Nebenmann oder der Nebenfrau war Geschichte. Und dennoch war es auf gewisse Weise auch ein Geschenk! Plötzlich war jeder hoch konzentriert und anstatt sich stimmlich an den Nachbar „anzuhängen“, hörte man plötzlich fast nur sich selbst und einen mystischen Gemeinschaftsklang im großen Kirchenschiff von St. Valentin, das hierfür ausreichenden Platz bot.

Jochen Schwab, Johannes Brennfleck und Simon Schmeiser hatten für die kurze und intensive Probephase die passenden Stücke ausgewählt und eine ganze Schar Freiwilliger sorgten, wie übrigens schon seit 30 Jahren, dass auch alles „Drum herum“ wie am Schnürchen lief.

Klaus Baumann zeigte sich, wie schon so oft, für den Inhalt der Wortgottesfeier verantwortlich und sorgte zusammen mit Jochen Ratke, Anne Trabold, Daniela Ballweg und einem wunderschönen Chorklang für eine „Sternstunde“ bei „Maranatha“.

Mit dem Stück „Mach mich still“ von Arthur Hoffmann, nach einem Satz von Klaus Heizmann, begann eine tief beeindruckende „Feier“ für alle Sinne und das Herz. Gemäß dem Motto in der heiligen Schrift: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter euch war auch der Chor versammelt. Wunderbare Texte, das gemeinsame Singen und ein beeindruckendes Gotteshaus ließen spüren, dass es ein Leben in Fülle, trotz Corona gibt. Keiner muss seinen Weg alleine gehen und man kann es spüren und erfahren, dass Gott auch in schwierigen Zeiten jeden begleitet.

Mit den Stücken „Nada te turbe“, „Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens“, der gesanglichen Aufforderung „Richtet euch auf“, dem Stück „Herr, ich komme zu dir“ und weiteren Liedern spendete sich der Chor selbst Trost, Mut und Zuversicht. Insbesondere das Lied „The God of Second Chances“ machte deutlich, dass Gott allen Menschen eine zweite Chance gibt, die es zu nutzen gilt.

Klaus Baumann und seine Mitstreiter fanden zu all den Liedtexten die passenden Worte, während Ellen und Anika Schwab zusammen mit Dietger Stolz, Michael Henk und René Kremser die Chorleiter am Klavier auf ihren Instrumenten begleiteten.

Herzliche Worte des Dankes an die Adresse der Chorleiter, Musiker und alle Helfer, ein nicht endender Applaus und manche Träne in den Augen machten deutlich, dass auch Corona den Chor „Maranatha“ mit all seinen Sängerinnen und Sänger nicht aus der Bahn wirft und er seinen Weg weitergehen wird.

Ob es im Frühjahr 2022 wieder öffentliche Gottesdienste mit „Maranatha“ geben wird, wird sich noch zeigen. Sicher ist aber, dass „Maranatha“ in den Herzen seiner Sängerinnen, Sänger, Musiker und Fans weiterschlagen wird, trotz Corona!

(Text + Fotos: W.Weniger)

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